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Roadtrip nach Røldal
Heute haben wir die Südküste verlassen und sind ins Landesinnere gefahren. Auch wenn die Strecke nach Røldal nur ca. 250km lang war, haben wir fünfeinhalb Stunden gebraucht. Schuld daran sind zum Einen die zwei Pausen, die wir unterwegs eingelegt haben, zum Anderen darf man auf den Landstraßen maximal 80 km/h fahren. Oft ist das aufgrund der engen Straßen und Kurven, Sommerradfahrern, Wohnmobilen und Baustellen nicht möglich und so dauert hier alles eben ein bisschen länger.
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1. Stop am See bei Morgedal |
Je nördlicher wir kamen, desto kälter wurde es dann auch und schon bald konnten wir wieder schneebedeckte Berge sehen.
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2. Stop mit Blick auf schneebedeckte Berge |
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… und so genießen die Norweger ihre Landschaft: immer einen Klappstuhl dabei 😉 |
Außerdem wurde die Landschaft auch wieder feuchter und überall konnte man Wasserfälle sehen. Der wohl bekannteste, den wir heute gesehen haben, ist der Latefoss. Diesen kann man quasi nicht verfehlen, denn hier tummeln sich die Touristen herum und blockieren die Straße.
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Latefoss |
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Wasserfall in Buer |
Norwegische Schäreninseln
Aktuell bin ich in der norwegischen “Küstenperle” Kragerø angekommen. Ich finde der Ort ähnelt von seinem Wesen her Nizza am meisten. Hier machen wohlhabende Menschen Urlaub. Die Norweger kommen fast alle mit ihrem eigenen Boot und legen mitten in der Stadt an. Entlang des Wassers gibt es viele Restaurants und es tummeln sich viele Menschen herum. Die Preise hier entsprechen auch eher einem beliebten Urlaubsort, also etwas teurer als in “normalen” Städten oder auf dem Land.
Wenn viele Touristen kommen, heißt das natürlich auch, dass der Ort etwas zu bieten hat.
In Kragerø findet man viele schmale Gässchen (die mit dem Auto übrigens furchtbar sind), in denen man einkaufen gehen kann (für Deutsche vielleicht eher uninteressant, es sei denn man hat gerade im Lotto gewonnen). Das Stadtbild am Wasser gefällt mir gut, aber aufgrund der Temperaturen von knapp 30°C und den vielen Menschen finde ich es auch ziemlich anstrengend. Im Supermarkt kommt man sich mal wieder vor wie in einem Bienenschwarm – alle Gänge sind verstopft und man braucht ewig um sich neue Getränke zu kaufen.
Zum an den Strand gehen würde ich Kragerø nicht empfehlen. Es gibt immer nur winzige Buchten (schätzungsweise 10m breit), die noch nicht mal sauber sind. Daher haben wir auch kurzerhand beschlossen heute schon eine Schärenrundfahrt zu unternehmen.
Eine touristische Rundfahrt ist nicht im Programm, aber man kann einfach die normale Fähre nehmen und bis zur am weitesten entfernten Insel fahren, sitzen bleiben und direkt wieder zurück fahren. So kann man sich seine Besichtigungstour selbst machen und noch dazu ist das Wetter mit dem Fahrtwind deutlich angenehmer.
Was sind eigentlich Schären? Nun das sind viele kleine Inseln, die dem Festland vorgelagert sind. Hier sehen sie alle sehr felsig aus und sind zumeist bewaldet. Ab und zu stehen kleine Holzhütten auf ihnen. Manche sind ganz klein und mit lediglich einem Haus schon gefüllt, andere sogar mehrere Kilometer lang und haben einen Fähranleger. Die Landschaft hat mir sehr gut gefallen, daher kommen auch heute ziemlich viele Bilder davon:
Roadtrip entlang des Nordsjøvegen
In den letzten Tagen sind wir entlang des Nordsjøvegen gefahren.
Unser erster Stop war am Solastrand in Stavanger – direkt hinter dem Flughafen.
Hier gibt es zwar nicht so starke Ausprägungen von Ebbe und Flut, wie bei der deutschen Nordsee, dennoch kann man schön am nassen Sand entlang laufen. Aufgrund der Lage am Flughafen kam dann auch kurz bevor wir gehen wollten eine KLM Maschine angeflogen – diese war schon ganz tief und hat ein paar Meter hinter dem Strand auf der Landebahn aufgesetzt. Eine gute Plane Spotting Location also, bloß dass hier nicht so viel los ist wie in Frankfurt 😉
Unsere zweite Unterkunft war dann in der südlichsten Stadt Norwegens: Mandal. Hier gibt es ein Ferienzentrum, in dem so viel los ist, dass man meinen könnte gar nicht mehr in Norwegen zu sein: zwei Pools, ein Restaurant, einen Kiosk, Bootsverleih und viel mehr. Mitten im Gewusel war unsere kleine, heiße Hütte. Wenn es in Deutschland warm wird, bleiben die Steinhäuser ziemlich lange kühl. Wenn es jedoch in Norwegen heiß ist, heizen sich die kleinen Holzhäuser ohne Rollos stark auf und man wird schlimmer gegrillt, als in Deutschland in einer Dachwohnung. Vermutlich sind die Norweger deshalb so viel draußen 😉 Mit dermaßen warmem und sonnigen Wetter hätte ich jedenfalls bei Weitem nicht gerechnet.
Wenn man schon in der südlichsten Stadt Norwegens ist, ist der südlichste Zipfel des Festlandes auch nicht mehr weit: Kap Lindesnes. Hier gibt es einen Leuchtturm, den man besichtigen kann. Kostet leider auch Eintritt, aber es gibt eine Tasse starken Kaffee inklusive 😉 Das schöne dort unten ist der starke Wind: so ist es endlich angenehm warm und nicht mehr heiß.
Da wir noch ein bisschen Zeit übrig hatten, haben wir auch Farsund einen Besuch abgestattet. Hier gibt es einen netten Weg entlang des Fjords, der sich gut laufen lässt (ganz im Gegensatz zu dem beim Preikestolen). Der Boden ist geschottert und breit genug für ein Auto. Er führt stetig aufwärts und so wird die Sicht auf den Fjord mit jedem Meter besser. Allerdings nicht ganz so beeindruckend wie die 600m Aussichtsplattform des Preikestolens – hätte man vielleicht in der anderen Reihenfolge machen sollen..
Heute sind wir weiter östlich gefahren und haben Kristiansand besichtigt. Die Stadt wurde auf Sand gebaut, daher kommt auch der Name Kristian + sand. Das Stadtzentrum ist quadratisch aufgebaut und lässt sich gut zu Fuß erkunden. Am meisten interessiert hatte mich die Altstadt mit den vielen kleinen, alten Holzhäuschen, doch auch der neuere Stadtteil hat sich als sehr sehenswert entpuppt. Ähnlich wie auch in Oslo wird hier immer näher und moderner ans Wasser gebaut – in einigen Jahren sind vielleicht auch die Baukräne weg und verschandeln das Stadtbild nicht mehr.
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Fiskebrygge |
Preikestolen
Heute habe ich mir einen anstrengenden Ausflug ausgesucht: eine Wanderung am Lysefjord. Mit dem Auto sind wir bis zum nächstgelegenen Parkplatz gefahren, ab dort geht es nur noch zu Fuß voran zum Preikestolen. Der Weg ist zwar nur 3,8km lang, doch das Gelände ist so schlecht begehbar, dass man hierfür 2 Stunden benötigt. Da das Wetter bombastisch war (sonnig, aber bei angenehm kühlen norwegischen Temperaturen), waren wir leider nicht die einzigen Touristen. Das fing schon beim Parken an – dort wurden wir so eng in die Parklücken gelotst, dass man kaum noch aussteigen konnte und dennoch haben nicht alle Autos auf den Parkplatz gepasst. Voll war auch der Wanderweg. An einer Tour kamen die Leute, es kam einem schon vor, als ob es eine Reihe aufwärts und eine abwärts gäbe. An engen Stellen musste man teilweise auch erst auf den “Gegenverkehr” warten, bis man weiterklettern konnte. Im Vergleich hierzu war alles in Neuseeland paradiesisch leer, vielleicht merkt man ja doch die Lage am Ende der Welt? Denn ansonsten sind sich die beiden Länder ja durchaus ähnlich..
Nach etlichen steilen Anstiegen und noch viel mehr Steinbrocken sind wir mittags oben am Preikestolen angekommen. Dies ist ein Felsplateau, dessen Ränder steil hinab gehen, bis zum Fjord (etwa 600m hoch).
Von hier oben kann man den gesamten Lysefjord sehen – eine Aussicht, für die sich die Anstrengung durchaus gelohnt hat. Allerdings wäre sie noch schöner, wenn man sich nicht vorkäme wie in einem Bienenschwarm.
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Lysefjord |
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steile Kante… |
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die vielen anderen Wanderer bei der Mittagspause |
Bei dem letzten Bild sieht man hinten auf dem Berg noch ein paar Leute stehen. Die mussten mehr oder weniger an der Felswand hochklettern. Von dort oben kann man die Plattform im Ganzen betrachten, aber aufgrund des sehr tiefen Abhangs habe ich mich nicht getraut da auch noch hochzusteigen. Hut ab – und das ist erst eine rote Wanderung (Schwierigkeitsgrad 2 /4), ich mag mir lieber gar nicht erst vorstellen, wie dann schwarze Touren (4/4) aussehen. Definitiv nichts für mich!
Mein Norwegenjubiläum
Heute gibt es bei mir ein kleines Jubiläum zu feiern: ich bin nun zum 15. Mal nach Norwegen gereist. Das Land ist einfach so schön, dass es mich immer wieder anzieht.
Dieses Mal steht die Erkundung der Südküste an. Hier war ich bisher noch nie.
Von Frankfurt ging es heute Vormittag nach Stavanger, bequem per Direktflug. Ich muss sagen nach der Weltreise mit den großen Emirates Maschinen (tollem Bordunterhaltungsprogramm, Service und Essen), hat der Komfort in der kleinen Lufthansamaschine heute keinen so guten Eindruck hinterlassen. Dafür war die Flugzeit angenehm kurz 😉
Norwegen ist ein reiches Land und in der Gegend um Stavanger herum boomt die Ölindustrie. Daher ist die Ecke hier auch besonders wohlhabend. Sehr viele Häuser hier sind weiß – das war früher nur den reichen vorbehalten, denn die rote Farbe war am billigsten und haltbarsten. Weiße Farbe hingegen war teurer und musste schneller wieder nachgestrichen werden.
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weiße Häuschen in der Altstadt |
Auch wenn ich schon so oft hier war und sich alles irgendwie vertraut anfühlt, ist doch einiges anders als in Deutschland. Die Gewohnheiten sind nicht neu, aber für mich so ungewohnt, dass es mich doch jedes Mal wieder wundert. Geht man als Fußgänger zu einem Zebrastreifen, hält sofort ein Auto an (insofern überhaupt eins da ist). Das passiert in Deutschland nie – auch wenn es in der Fahrschule so beigebracht wird. Hier ist das aber auch in der Tat so.
Effektiv hatten wir heute schon einen halben Tag Zeit, um uns die Stadt anzusehen. Den ersten Teil haben wir damit verbracht unsere Jugendherberge zu finden, da weder das mitgebrachte, noch das im Mietauto eingebaute Navi die entsprechende Straße kannte. Nur nach ewiger Rätselei mit Hilfe zweier Karten konnten wir die Unterkunft schließlich ausfindig machen. Erster Eindruck war auch wieder sehr gewöhnungsbedürftig: die Jugendherberge gehört zu dem Krankenhaus. Das heißt während man auf den Check in wartet, rollen die ganzen Patienten an einem vorbei. Ich glaube so etwas würde es in Deutschland nicht geben. Abgesehen davon ist es aber völlig in Ordnung.
In den nächsten Tagen stehen eine Wanderung am Fjord und die Besichtigung der Küste an. Nachdem ich allerdings im Hafenbecken etliche Feuerquallen entdeckt habe, ist mir urplötzlich die Lust am Baden vergangen 😉
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Quallen |
die Panoramen sind da =)

Letzer Tag
Heute ist schon unser letzter Tag in Oslo, denn morgen geht es wieder zurück nach Hause.
Morgens nach dem Frühstück ging es wieder los und heute war auch endlich mal weniger los. So konnte ich ungestört das Schloss und den Rest des neuen Stadtteils fotografieren. Leider verstehen die Norweger unter “leicht bewölkt” irgendwie etwas anderes als ich. Morgens war der Himmel komplett grau und am Nachmittag hat es auch mal geregnet. Nach dem “leicht bewölkt” von gestern (-> strahlender Sonnenschein) war ich dann doch etwas enttäuscht und mit kurzer Hose etwas dünn gekleidet..
Kunst im modernen Oslo |
fotografiert von Martin |
Spatzenbad in der Blumenbewässerungsanlage |
Mittags haben wir dann versucht im Hotel über mein Handy Sitzplätze im Flugzeug zu sichern (bei Lufthansa muss man sich ja immer ranhalten, wenn man zusammen sitzen möchte). Bei Lufthansa für 3 Leute gebucht, da sollte man ja meinen, dass man über die App auch die entsprechenden 3 Fluggäste einchecken könnte. Aber irgendein Heini hat beim Programmieren scheinbar nicht so weit nachgedacht und ich musste alles einzeln eingeben (zum Glück wurde mir in der Zwischenzeit nicht schon wieder ein Sitzplatz gemopst). Das alles über die für mobile Geräte optimierte Ansicht zu lösen wäre wohl auch so uncool gewesen, immerhin ging das vor fünf Monaten noch problemlos. So wurde ich schließlich auf das Portal von SAS weitergeleitet und bin mir nun nicht so ganz sicher, ob der Check in so ganz geklappt hat (eine mobile Bordkarte ist jedenfalls nicht dabei rausgekommen). Aber es wird sich morgen schon zeigen und zur Not muss das ganze am Flughafen halt wiederholt werden.
Zum Abschluss noch eine Übersichtskarte mit all den Orten, die wir in den letzten zwei Wochen bereist haben:
Wir erkunden Oslo zu Fuß
Heute Morgen ging es als erstes los in den Vigelandspark / Frognerpark zum Fotografieren. So naiv wie ich war, dachte ich morgens früh wäre dort nicht so viel los wie mittags. Mag auch sein, dass das für die Einwohner von Oslo zutrifft, denn die kommen Mittags zum Picknick machen und Sonnen in den Park. Touristen kommen jedoch schon ganz früh morgens und so standen schon etliche Touristenbusse vor den Toren des Parks. Im Park wurde es nicht besser: eine Führung nach der anderen. Alles voll. Auch Oslo ist mittlerweile total von Touristen überlaufen – ich habe das Gefühl das wird in ganz Europa immer schlimmer im Moment. Als ich zur Mittagszeit endlich meine Motive im Kasten habe, will ich mir noch richtig die Kante geben und als nächstes geht es zum Schloss. Eine riesen Baustelle. Man kann quasi gar nicht mehr vor das Schloss gehen und so hat sich das mit dem Foto auch ganz schnell. Der einzige Ort, von wo aus man das Schloss noch sehen kann, ist die Einkaufsstraße (natürlich auch brechend voll tagsüber).
Also gebe ich auf und bringe die Kamera zurück ins Hotel, dann läuft es sich wenigstens entspannter 😉
Den Nachmittag verbringe ich auf der Einkaufsstraße, allerdings laden die hohen Preise eher wenig zum Einkaufen ein.
Am Abend geht es dann wieder los. Zuerst habe ich Fotos bei der Akers Festung gemacht. Auf dem Weg dorthin habe ich ein paar sehr leicht bekleidete Frauen gesehen – das Hotel scheint wohl doch nicht in der besten Gegend zu sein… erklärt auch, wieso es nicht so furchtbar teuer ist 😀
Als nächstes begebe ich mich zum Rathaus. Dort gibt es einige Springbrunnen, die von Kindern sehr beliebt sind. Es war zwar heute ein warmer Tag, aber meiner Meinung nach nicht so heiß, dass man in den Brunnen baden müsste.. aber die Kleinen haben das irgendwie anders gesehen und haben sogar Schwimmübungen im Wasser gemacht.
Zuletzt ging es in Oslos neuestes Stadtviertel, direkt am Wasser. Dort sieht alles sehr teuer, aber auch schick aus. Offenbar ist es auch ein beliebter Ort, um Freitags Abends Feiern zu gehen, was ich mir durchaus hätte denken können – aber nicht bedacht habe. Also muss ich dort wohl morgen noch mal hingehen, um meine Fotos fertig zu machen, wenn hoffentlich weniger los ist.
Hamar & Oslo
Heute ging es gleich nach dem Aufstehen nach Hamar. Dort haben wir meine ehemalige Gastfamilie besucht, wo ich vor 7 Jahren zum Schüleraustausch war. Für mich war es der vierte (und auch kürzeste) Besuch dort, doch so schön wie immer. Wir saßen bei norwegischen Waffeln und Kaffee auf der Terrasse und haben uns gut unterhalten. Gegen 11Uhr sind wir an den See gefahren, um den Skibladner (ein Ausflugsboot) zu sehen.
Im Anschluss wurden noch an den wichtigsten Stellen in Hamar Panoramen geschossen und dann ging es noch mal kurz zur Familie. Unter anderem haben wir auch über Löhne geredet, die man für Aushilfsjobs bekommt. Wenn man das so hört, fragt man sich echt, wieso man noch in Deutschland arbeitet. In Norwegen bekommt man als ungelernte Aushilfe einen (nicht so guten) Stundenlohn von 160NOK, was ziemlich genau 20€ entspricht!!! Natürlich kostet alles viel mehr dort. So muss man für ein Zimmer im Studentenwohnheim mit geteiltem Badezimmer/Küche immerhin noch 3000NOK bezahlen. Aber wenn man sich das genauer überlegt, sind die Kronen schneller verdient, als ein Zimmer in einem deutschen Studentenwohnheim (wenn man einen Nebenjob in Deutschland hat – bei einem auch nicht so sehr guten Stundenlohn von 10€).
Am frühen Nachmittag mussten wir dann allerdings weiter fahren, um unseren Mietwagen in Oslo zurückzugeben. Zwar ist es das einzig vernünftige, da man in Oslo nicht weiß, wo man sein Auto billig abstellen soll und es dort auch nicht braucht, aber als ich den Koffer und meine tausend anderen Gepäckstücke alleine und auf einmal vom Bahnhof zum Hotel befördern musste, habe ich den Komfort schon ein wenig vermisst. Naja, zum Glück ist das ja jetzt unsere letzte Unterkunft und ich muss den Koffer dann nur noch einmal am Sonntag packen und transportieren =)
In Oslo haben wir zum ersten Mal ein Hotel und hier gibt es sogar Abendessen (im Preis inklusive). Noch dazu ist die Lage top: 10 Gehminuten vom Hauptbahnhof entfernt. Billig ist es natürlich nicht, aber gerade weil auswärts Essen gehen hier so richtig reinhaut, lohnt es sich schon hier zu übernachten. Falls jemand auch einen Aufenthalt in Oslo plant und auf der Suche nach einem guten Hotel ist: Hotel Clarion Collection Bastion.
Nach dem Essen ging es dann noch mal los, um die neue Oper zu fotografieren. Diese gibt es erst seit fünf Jahren und es war für mich auch das erste Mal, dass ich sie gesehen habe. Von den Farben und der Architektur her erinnert es mich ein wenig an Sydney, denn da kann man ja auch drüber laufen und es liegt direkt am Wasser.
Lillehammer
Augen auf – Sonne scheint. Ein sehr guter Start in den Tag! Scheinbar habe ich im Vorhinein die Route perfekt geplant, denn bisher hatten wir kaum wirklich nur verregnete Tage und egal wo man hinkommt, beschweren sich die Norweger, dass es als nur regnet. In Geiranger hieß es wir haben einen von etwa 11 sonnigen Tagen im gesamten Sommer dort erlebt. In Stryn habe ich mitbekommen, dass es vor unserer Ankunft drei Wochen am Stück geregnet hat und jetzt endlich mal zwei Tage die Sonne kam.
Nach etwa 100km Fahrt erreichen wir Lillehammer. Zuerst geht es hoch auf den Berg zum ehemaligen Olympiagelände von 1994. Hier war ich zwar schon mal im Winter, aber damals habe ich ja keine Panoramen gemacht. Daher hat es sich angeboten jetzt noch einmal vorbeizukommen. Bei Schnee haben mir die Sprungschanzen irgendwie besser gefallen, wahrscheinlich weil sie dafür auch gebaut wurden. Möglicherweise lag es aber auch daran, dass mich heute so viele Viecher attackiert haben, was im Winter ja nicht so der Fall ist.
(fotografiert von Martin) |
Danach war es spät genug, um zu unserer nächsten Jugendherberge zu fahren. Diese ist direkt am/im Bahnhof gelegen. Von mir gibt es hier wieder eine Empfehlung: egal ob mit dem Auto (dann gibt es einen kostenlosen Parkplatz für Gäste direkt hinter den Gleisen) oder mit dem Zug, man muss nie weit laufen und ist zentral im Ort. Für Norwegen sind die Preise ganz günstig (im Vergleich mit den schier unbezahlbaren Hotels) und für Selbstversorger gibt es eine nette Gemeinschaftsküche mit Blick auf die Gleise 😉
Jotunheimen Nationalpark
Der Tag fing mit Regen an. Trotzdem haben wir uns nicht von unserer geplanten Route abbringen lassen und sind einmal um den Gletscher herumgefahren.
In der Nähe von Skei konnte man von der Straße aus den Gletscherarm Boyabreen sehen. Leider hingen die Wolken sehr tief, so dass nur das unterste Stück sichtbar war.
Boyabreen |
Gletscher auf dem Berg |
Vestkapp
Heute ging es an den (angeblich) westlichsten Punkt des norwegischen Festlands.
Gamle Strynefjellsvegen
Heute hieß es wieder Abschied nehmen von Geiranger. Morgens früh ging es los, um noch ein Foto am “Knuten” zu machen. Für das Backplate musste ich mal wieder eine kleine Klettertour auf mich nehmen – meine Begleitung war auch schon etwas besorgt, aber so schlimm fand ich es gar nicht.
Von dort aus sieht es nicht so besonders aus, aber diese Straße ist schon ewig alt und gehört jetzt zur Nationalen Touristenstraße dazu. Von dem Fels aus konnte man schön sehen, dass sie eine Schleife fährt. Auf das Bild habe ich mich schon von Anfang an gefreut und zum Glück hat es auch genauso geklappt, wie ich mir das gewünscht habe. Genau als ich fertig mit dem Panorama war kam nämlich erst das erste Auto =)
Danach ging es stets weiter hoch auf den Berg, bis wir noch mal einen schönen Ausblick über Geiranger und den Adlerweg hatten:
Oben angekommen kam eine lange Strecke mit vielen türkisblauen Seen (weil sie so kalt waren) und es fegte ein ekelig kalter Wind. Aber die Aussichten waren so schön, dass ich alle paar Meter wieder einen Panoramastop einlegen musste und wir kaum vorwärts gekommen sind. Insgesamt würde ich eh sagen war heute bisher der erfolgreichste Tag: schöne Locations UND Sonne!
Um nicht so oft durch Tunnel zu fahren, haben wir uns entschieden heute einen kleinen “Umweg” zu fahren und zwar den “Gamle Strynefjellsvegen”. Dieser ist ebenfalls als nationale Touristenstraße ausgewiesen. Das heißt in Norwegen unter anderem so viel wie: die Straßen sind eng (so breit wie ein Auto) und haben schlechten Belag (geteert ist da das wenigste). Wenn Gegenverkehr kommt, wirds lustig.
Stellenweise sah es dort so aus wie in einer Mondlandschaft. Verlassen, türkisblaue Seen, graue Felsen – teilweise auch mit Schnee bedeckt. Ein sehr schönes Farbenspiel – wäre da nicht dieser Wind gewesen hätten wir sicher auch noch viel mehr Zeit dort verbracht…
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in echt sah das Wasser noch mehr türkis aus |
Geiranger
Weil es vorgestern so schön war, sind wir gestern gleich noch mal über den Trollstigen gefahren.
Dieses Mal war es auch gar nicht mehr so aufregend. Glücklicherweise waren auch weniger Touristen unterwegs, so dass ich meine letzte offene Bildidee schließlich umsetzen konnte (ein Panorama inmitten einer Haarnadelkurve).
Nach dem Panoramastop ging es weiter auf der Nationalen Toursitenstraße (63) in Richtung Süden.
Pünktlich über Valldal hat es dann (genau nach der Wettervorhersage) angefangen zu regnen.. und so ging es dann weiter mit dem Regen… die Fährüberfahrt nach Eidsdal war verregnet, die weitere Autofahrt, die Ankunft in Geiranger…
Rund um Geiranger gibt es übrigens viel mehr Serpentinen als auf dem Trollstigen – eigentlich müsste das hier die Attraktion sein!
Gegen Mittag haben wir unsere wunderschöne Hütte erreicht. Ganz oben auf dem Berg mit Blick über den Fjord!
Eine wirklich sehr hübsche Aussicht, die bei Sonne auch noch schöner ist.
Am Nachmittag haben wir noch einen Fotoversuch gestartet, aber der Regen hat es nicht gut mit uns gemeint und so habe ich dann einfach aufgegeben. Stattdessen haben wir die Souvenirläden im Zentrum angeschaut, die hier sogar billiger sind als die anderen zuvor..
Wer also auch mal eine Rundreise durch Fjordnorwegen macht, sollte die Sachen dann hier kaufen 😉
Auf dem (einzigen großen) Parkplatz am Hafen haben wir ein Möwennest entdeckt. Eigentlich war es wohl ein Blumenkasten, aber zwei unwissende Möwen haben dort ihren Nachwuchs zur Welt gebracht.
Nun ist dort permanent Möwengeschrei und wenn man dem Nest zu nahe kommt, wird man von den Eltern auch angefallen (ich als Augenzeugin kann sagen, dass sie dicht über die Köpfe fliegen und einem dann mit den Füßen eins überbraten).
Besonders schmerzhaft war es wohl nicht, aber wer weiß, was denen sonst noch so einfällt aus Sorge um den Nachwuchs, aber wir haben dann doch beschlossen wieder mehr auf Abstand zu gehen.
Gegen Mittag sind wir wieder in Geiranger angekommen. Dort lag schon die AIDA Sol vor Anker und die Columbus 2 (Hansa Kreuzfahrten). Man kann sich also vorstellen, dass im Zentrum der Teufel los war.
Trollstigen
Mit einem etwas unguten Gefühl ging es heute morgen in Richtung Trollstigen, einer schmalen Serpentinenstraße mit acht Haarnadelkurven, die total überlaufen ist. Überall Touristen: Busse, Wohnwagen, Autos, Motorräder, Radfahrer und ein paar verrückte, die zu Fuß über “Wanderwege” (ich würde es ja eher als fortgeschrittene Kletterpfade bezeichnen) nach oben gekrackselt sind.
Zum Glück ist uns aber nie in einer engen Kurve ein Bus begegnet und daher ging die Fahrt dann doch wesentlich entspannter zu.
Hier ein paar Bilder von den Zwischenstops auf unserem Aufstieg:
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Stigfossen |
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Steintürmchen |
Von Fjorden und Wasserfällen
Nun ist es schon der fünfte Tag in Norwegen und es wurde mal wieder Zeit die Unterkunft zu wechseln. Auch wenn das so naheliegend ist, weil alle Ziele weit auseinander liegen, ist es schon etwas nervig ständig den Koffer neu einzuräumen und wieder tragen zu müssen. Unser heutiges Tagesziel war das Trollstigen Camping, doch bis dahin hatten wir eine schöne Fahrt entlang verschiedener Fjorde vor uns. Trotz schlechter Wettervorhersage hatten wir zumindest am Vormittag wirklich Glück und die Sonne zeigte sich. Per Zufall habe ich dann auch ein schnuckeliges Plätzchen am Ufer gefunden, um ein paar Panoramen ganz nach meinem Geschmack aufzunehmen.
Nachdem ich mich dann irgendwann von dem hübschen Plätzchen am Wasser trennen konnte, ging es weiter in Richtung Andalsnes. Der letzte Abschnitt dorthin sollte mal wieder ein Tunnel sein, aber auf unserer Karte gab es auch eine kleine Straße, die weiter am Fjord entlang führt. Da man dort mehr von der Landschaft sieht, haben wir uns schließlich hierfür entschieden. Die Straße fing normal an, wie ein Landstraße in Deutschland (ohne Mittelstreifen). Dann wurde sie schmaler und die Bäume kamen dem Auto von beiden Seiten immer näher. Irgendwann wurde aus der Straße dann einfach ein Wald und es gab kein Durchkommen mehr. Zum Glück war es dort hinten nicht zu eng zum wenden und wir konnten wieder zurück zum Tunnel fahren. Auf dem Weg dorthin haben wir dann aber auch einen kleinen Wasserfall entdeckt, wo ich endlich mal die Gelegenheit hatte meinen ND-Filter zu testen: es hat geklappt. Bei 30Sekunden Belichtungszeit wurde das Wasser ganz zart. Nun weiß ich, dass die Technik funktioniert und nächstes Mal (wenn man hoffentlich besser dran kommt) wird auch noch ein bisschen mehr an der Komposition gefeilt.
Da die Strecke nicht so sehr lang war, kamen wir schon gegen Mittag am Campingplatz an. Natürlich konnten wir noch nicht in die Hütte rein, also mussten wir uns noch ein paar Stunden die Zeit vertreiben. In den lokalen Reisebroschüren haben wir gelesen, dass die Raumabahn (Andalsnes – Dombas) zu den schönsten Eisenbahnstrecken Europas gehört. Kurzentschlossen sind wir schließlich mit dem Auto durch das Tal gefahren – zumindest einen Teil der Strecke. Leider hat uns die Sonne dann schon wieder verlassen und stattdessen kamen die Regenwolken zurück. Für ein paar Fotos hat die Zeit zum Glück noch gereicht, bevor es angefangen hat zu tröpfeln.
Ein Tag in und um Alesund
Gleich heute morgen sind wir nach Alesund aufgebrochen. Als erstes Ziel stand der Berg Aksla auf dem Programm, denn von dort aus sollte man eine gute Sicht auf die Stadt haben.
Die Aussicht war auch wirklich schön, bis wir dann entdeckt haben, dass unten am Hafen zwei große Kreuzfahrtschiffe standen: ein Schiff von der “Holland America Line” und “Mein Schiff” von TUI. Über das zweite habe ich mich gefreut, da ich dieses schon aus Reisewerbungen kannte und es dann doch immer ganz nett ist, wenn man nicht nur ein Bild sieht, sondern das Schiff an sich. Die Freude hielt dann auch sogar ein paar Minuten, bis schließlich ein Reisebus nach dem anderen angekommen ist und den gesamten Platz dort oben eingenommen hat. Zu dem absoluten Tiefpunkt waren 11 Busse, 1 Fahrradgruppe vom Schiff und 1 Wandergruppe dort oben: brechend voll. Katastrophal zum fotografieren. Zum Glück hatten die Touristen jedoch so ein straffes Programm, dass sie dann irgendwann wieder in die Busse gefercht wurden und dort wieder Ruhe eingekehrt ist. Nachdem dann die Fotos gemacht waren, sind wir auch wieder runtergefahren ins Zentrum, um dort unser Glück zu versuchen. Natürlich war es auch dort total voll, schließlich ist die Stadt nicht besonders groß und irgendwo müssen die Leute ja hin…
Nun hatten wir aber das meiste gesehen und wollten rüber auf die benachbarten Inseln fahren (auf dem Berg gab es einen Infozettel, dass die Inseln alle über kostenfreie Tunnel verbunden sind. Der Weg war einfach zu finden, aber ich bin kein großer Freund von diesen Tunneln. Sie sind erstens recht lang (4km), dunkel, es gibt dort drinnen nur schlechte Luft und keinen Radioempfang und zu allem Überfluss geht es die erste Hälfte des Weges mit 8% Gefälle in die Tiefe und die zweite Hälfte wieder raud (meine Ohren haben sich auch kräftig beschwert). Insgesamt vier von den Übeltätern mussten wir passieren und der letzte war noch am schlimmsten: nur eine Spur für beide Richtungen. Wenn Gegenverkehr kommt, muss man sehen, wie man sich mit den paar Haltebuchten arrangiert. Glücklicherweise kamen uns nur wenige Fahrzeuge entgegen.
Weiterreise nach Alesund
Tagesziel Atlantikstraße
Als ich heute morgen aus meinem Fenster geguckt habe, konnte ich meinen Augen nicht trauen: blauer Himmel und Sonnenschein. Erfreut darüber ging es schließlich los, um die Atlantikstraße zu fotografieren. Einen schöneren Arbeitsplatz kann man sich fast (ich will ja nicht ausschließen, dass es noch schönere Orte auf dieser Erde gibt – schließlich war ich noch nicht überall) nicht wünschen. Wer jedoch denkt, dass es in Norwegen überall recht einsam ist, liegt hier falsch: überall neugierige (und viele viele deutsche) Touristen. Neben den vielen Autos und Wohnmobilen, sind wir einer Gruppe Fahrradfahrern begegnet, die vom Nordkap bis an die Südspitze Norwegens fahren (innerhalb von etwa 6 Wochen). Wenn man bedenkt, dass es fast gar keine flachen Straßen gibt und man permanent auf und ab fährt, eine sehr bewundernswerte Leistung!
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nördliches Ende der Atlantikstraße |
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klein Anna und der Kampf mit dem hohen Stativ 😉 |
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erster Einsatz meines neuen ND-Filters.. Ich finde schon, dass das Wasser recht weich aussieht, jedoch hatte ich mir mehr erhofft. Vermutlich war es einfach zu flach – ich probiere es bald erneut aus.. |
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ich vermute diese Ansicht der Atlantikstraße kennt jeder.. ein Mainstream-Foto sozusagen, aber das muss auch mal sein |
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Aussicht von Kvernes auf einen Fjord |
Land der vielen Baustellen
Falls jemand mal vorhat ebenfalls eine Norwegenrundreise zu machen, da kann ich “Sveggvika” nur empfehlen!
noch zwei Tage
Die Zeit vergeht wie im Flug und schon sind es nur noch zwei Tage bis Norwegen… =) Der Koffer ist fast fertig gepackt und die Vorfreude steigt. Bitte alle mal die Daumen drücken, dass das Wetter gut wird! Regen kann ich nicht gebrauchen 😉
Bald ist es soweit…
In acht Tagen geht es mal wieder auf Reisen. Daher dachte ich mir, es wäre eine gute Idee meine Erlebnisse irgendwo zu dokumentieren: dafür hat sich ein Reiseblog gerade gut angeboten. Wenn alles so klappt, wie ich mir das vorstelle, könnt ihr euch schon bald auf Fotos (und vielleicht sogar kleine Videoposts) aus Norwegen freuen 😉